Sega Dreamcast

  • Bild Urheber: Asim Saleem (Asim18), Lizenz: cc-by-sa

Kurzbeschreibung

Die Dreamcast ist die erste veröffentlichte Konsole der sechsten Generation. Sie ist gleichzeitig die letzte von Sega produzierte Konsole und markiert damit das Ende einer Ära.

Nach den wenig unterstützten Mega-Drive-Erweiterungen Sega CD und 32X und dem gefloppten Saturn hat Sega einen schweren Stand bei Entwicklern und potentiellen Kunden. Im ersten Jahr sind die Verkäufe der Dreamcast nichtsdestotrotz vielversprechend, bis Sony dann den Markt überrollt: zehn Monate nach Einführung der PS2 gibt Sega bekannt, dass man die Dreamcast einstellt, keine weiteren Konsolen herstellen wird und sich in Zukunft auf die Produktion von Software für die ehemaligen Konkurrenten konzentriert.

Trotz ihrer schwachen Verkäufe gilt die Dreamcast heute als hervorragende Maschine, die ihrer Zeit voraus war. Sie basiert auf kostengünstigen Standard-Chips, ist durch ein von Microsoft lizensiertes Windows-System für Entwickler attraktiv und ist bereits Jahre vor der XBox auf Online-Gaming ausgelegt.

Ausführliche Beschreibung

Die Dreamcast von Sega ist die erste Spielkonsole mit einer Hochleistungs-CPU und 128-Bit FPU sowie Online-Fähigkeiten (das sollte auch das Kringel-Logo ausdrücken). Am symbolträchtigen 09.09.1999 wurde sie in Nordamerika eingeführt, ein paar Tage später in Europa. In Japan war die Dreamcast zu diesem Zeitpunkt seit schon fast einem Jahr auf dem Markt. Auf dem Gehäuse prangt ein „Compatible with Windows CE“, da Microsoft das Windows CE auf die Dreamcast portierte, sodass Entwickler dieses Betriebssystem verwenden konnten. Nach den weniger erfolgreichen Konsolen Saturn, 32X und Mega-CD hatte Sega ein gutes Produkt mit einem Absatz-Raketenstart, doch die Sony PlayStation 2 verfügte über eine vergleichbare Leistung und ein DVD-Laufwerk. Außerdem litt die Dreamcast unter einem starken Spielemangel.

Aus gleich mehreren Gründen ist die Dreamcast sowohl hinsichtlich Segas Werdegang als auch dem allgemeinen Markt für Spielkonsolen ein betrachtenswertes System. Der schwache Marktauftritt der Konsole sorgt dafür, dass Sega die Produktion nach gut drei Jahren und etwas mehr als acht Millionen verkauften Geräten einstellt. Anstatt einen Nachfolger zu konzipieren, resultierte der Misserfolg der Dreamcast darin, dass sich Sega komplett vom Hardwaremarkt zurückzog. Seitdem entwickelt man nur noch Software die Systeme anderer Hersteller. Kurioserweise ergab sich auf diese Weise ein Szenario, das wenige Jahre zuvor noch undenkbar schien: Titel mit dem Sega-Maskottchen Sonic, im Zuge von Segas früherem Marketing als „cooles“ Äquivalent zu Nintendos Maskottchen Super Mario etabliert, erscheinen nun auch für Nintendo-Systeme. Einer der Starttitel des Nintendo GameCube ist gar ein Remake von Sonics Dreamcast-Titel Sonic Adventure 2 dar.

Des Weiteren gilt die Dreamcast als eine Videospielkonsole, die mit ihren Funktionen der Zeit schlichtweg voraus war. Die Dreamcast enthält standardmäßig ein Modem für Onlinefunktionen, sodass Sega seinen Onlinedienst noch weiter ausbaut. Zum Japan-Start der Dreamcast sind die Server teilweise sogar überlastet. Jahre bevor Onlinedienste wie Xbox Live oder das PlayStation Network zum Standard avancieren sollten, bietet die Dreamcast also schon einen vergleichbaren Service an. Der schon angesprochene kommerzielle Misserfolg der Konsole veranlasst Sega jedoch dazu, die Server im Jahre 2003 zu deaktivieren.

Die Dreamcast unterstützt eine Reihe an ungewöhnlichem Zubehör. Ähnlich wie beim Gamepad des Nintendo 64 konnte eine Memorycard in das Gamepad von Segas Konsole gesteckt werden. Mit dieser lassen sich aber nicht nur Spielstände sichern. Sega stattet die Memorycard, die man Visual Memory nannte, nämlich mit einem eigenen Display und Aktionsknöpfen aus. Einige Spiele nutzen diesen zusätzlichen Bildschirm, beispielsweise für Statusanzeigen. Zwei Objekte sind innerhalb der Riege des ungewöhnlichen Zubehörs hervorzuheben. Für Angel-Simulationen, wie sie gerade in Japan durchaus gern gespielt werden, veröffentlichte Dritthersteller Mad Catz den sogenannten Fishing Controller. Er ist in seiner Form einer echten Angel nachempfunden. Für das Musikspiel Samba de Amigo erschien nicht nur eine Tanzmatte, sondern auch ein Maraca-Set. Dadurch war der Spieler gefordert, diese im korrekten Rhythmus zur Musik des Spiels zu schütteln.

Aufgrund ihres Exoten- bzw. Liebhaberstatus schart die Dreamcast eine solch treue „Hardcore“-Fangemeinde um sich, dass auch nach ihrer Produktion immer wieder neue Spiele erscheinen. Diese stammen vor allen Dingen aus dem klassischen Shooter-Genre, wie zum Beispiel Last Hope (veröffentlicht 2007) oder NEO XYX (veröffentlicht 2014). Insbesondere durch einen Blick in die Fachpresse lässt sich jedoch feststellen, dass die Dreamcast eine der wohl am meisten unterschätzten Konsolen ist: Das Onlinemagazin IGN führt sie auf Platz acht in seiner „Greatest Video Game Console Of All Time“-Liste, das Fachmagazin EDGE setzte sie 2013 in einer ähnlichen Liste auf Platz zehn. Das ist ziemlich erstaunlich für eine Konsole, die mit einer Absatzmenge von acht Millionen Einheiten nicht mal ansatzweise die Verkaufsdimensionen einer PlayStation 2 erreichen konnte (etwa 155 Millionen verkaufte Konsolen).

Saturn Dreamcast

Objektbeschreibung

  • Hersteller: Sega
  • Typ/Modell A: Dreamcast Modellnr. HKT-3030
  • Typ/Modell B: Hello Kitty Special Edition
  • Seriennummer A: DE 972142692
  • Seriennummer B: (folgt)
  • Zubehör A: 2 Controller Modellnr. HKT-7700, 2 Speicherkarten (Visual Memory Unit/VMU), Modellnr. HKT-7000, 1 Jump Pak Pack Rumble, Modellnr. HKT-8600, Stromkabel, Videokabel, Dreamcast Original RF Antennenkabel (HKT-8830)
  • Zubehör B: Neu und komplett in OVP
  • Objektzustand A: Guter Gesamtzustand mit kleinen Brüchen des Plastiks an den Kanten
  • Objektzustand B: Sehr gut
  • Veröffentlichung A, B: 1999
  • Neupreis: ?

Technische Daten

  • CPU: Hitachi SuperH-RISC-Chip SH-4, 200 MHz
  • RAM: 16 MiB (64 Bit auf 100 MHz)
  • VRAM: 8 MiB
  • Sound-RAM: 2 MiB
  • Grafikprozessor: PowerVR2 CLX2 von NEC
  • Auflösung: 640 x 480 Pixel bei 16,7 Millionen Farben
  • Sound: Yamaha AICA-Soundchip, 64 Stimmen
  • CD-Laufwerk: 12-fach GD-ROM, proprietäres Format mit max. 1,2 GiB