Sega Saturn

  • Bild Urheber: Antonio Rodríguez (Veraliton), Lizenz: gemeinfrei

Kurzbeschreibung

Der Sega Saturn wird überschattet von Management-Entscheidungen, die dafür verantwortlich sind, dass sich Sega wenige Jahre später aus der Hardware-Branche zurückziehen muss.

Gleich mehrere Probleme führen dazu, dass die Konsole nur ein Drittel der Verkäufe des Mega Drives erreicht: Nach einem respektablen Start in Japan wirft Sega den Saturn in einer Panikreaktion vier Monate vor dem angekündigten Termin auf den amerikanischen Markt. Zu diesem Zeitpunkt sind weder Marketing noch Distribution vorbereitet, und zahlreiche Spiele sind noch nicht fertig. Die Entwicklung von Spielen ist ohnehin schwierig, weil die ungewöhnliche Hardware-Architektur des Saturns ihn für Entwickler unattraktiv macht. Schlussendlich führt eine Verkettung unglücklicher Umstände dazu, dass die Entwicklung von Sonic X-treme gestoppt wird, wodurch es auf dem Saturn keinen Teil für Segas wichtigste Spielereihe gibt.

Sega verkauft etwa 30 Millionen Exemplare, ein Bruchteil der Verkaufszahlen der PlayStation.

Ausführliche Beschreibung

Die Spielkonsole Sega Saturn vom japanischen Hersteller Sega kommt 1994 in Japan auf den Markt. Die technischen Kennzahlen lassen damals aufhorchen: gleich zwei Hauptprozessoren und sechs programmierbare Prozessoren bieten den Entwicklern völlig neue Möglichkeiten. Diese können aber wegen der sehr komplexen Programmierung im Prinzip nicht ausgeschöpft werden.

Außerdem begeht Sega einen entscheidenden Fehler bei der Veröffentlichungspolitik des Saturn. Weil man ihn unbedingt vor dem Release der Sony PlayStation auf den Markt bringen will, zieht man das Saturn-Debüt in den USA beispielsweise kurzfristig um sechs Monate nach vorn. Dadurch verknappt sich zum Start nicht nur die generelle Anzahl an verfügbaren Konsolen, sondern auch die Anzahl an erhältlichen Spielen.

Einige US-Händler sind über diese überraschende Aktion so verärgert, dass sie den Saturn erst gar nicht in ihr Sortiment aufnehmen. Dies verärgert wiederum viele Spieler und führt letztendlich dazu, dass der Sega Saturn von Beginn an eine Konsole war, die mit vielen Problemen und einem schwachen Image zu kämpfen hat.

Der vorgezogene Release stellt sich im Nachhinein vor allen Dingen als fragwürdige Entscheidung heraus, als Sony den Preis für die PlayStation bekannt gibt. Diese ist mit einem Preis von 299 USD nämlich gut 100 USD günstiger als der Sega Saturn. Mit diverser Zusatzperipherie versucht Sega, das Spielen mit dem Saturn für die Spieler attraktiver zu gestalten. So erscheint im Zuge des Exklusivtitels Nights into Dreams… ein spezielles Gamepad namens 3D Pad. Als eines der ersten Gamepads überhaupt verfügt es neben einem Digikreuz über einen Analogstick. Mit dem sogenannten Multitap ist es außerdem möglich, Mehrspielerpartien mit vergleichsweise sehr vielen Mitspielern zu absolvieren. Im Verbund mit zwei zusammengesteckten Multitaps können bis zu zwölf Spieler gleichzeitig antreten, beispielsweise in explizit auf Mehrspielerpartien ausgerichteten Titeln wie Bomberman. Sega betont die Mehrspielerkomponente darüber hinaus durch die Veröffentlichung eines Modem-Zusatzes namens Sega NetLink. Dadurch können US-amerikanische und japanische Saturn-Spieler ab 1996 mit der Konsole im Internet surfen und online gegeneinander spielen. Dies wird jedoch nur von sehr wenigen Titeln unterstützt.

Schon nach vergleichsweise kurzer Zeit, nämlich nach sechs Jahren Marktzugehörigkeit, stellt Sega die Produktion des Saturn endgültig ein. Mit knapp neun Millionen verkauften Systemen liegt er weit hinter seinen Konkurrenten von Nintendo (etwa 32 Millionen verkaufte Nintendo 64-Systeme) und Sony (mehr als 102 Millionen abgesetzte PlayStation-Konsolen).

Mega Drive/Genesis Saturn Dreamcast

Objektbeschreibung

  • Hersteller: Sega
  • Typ/Modell A: Saturn (HST-0001/HST-3200)
  • Typ/Modell-B: Saturn Model Nr. MK-80200A-50
  • Seriennummer B: 169064754
  • Zubehör B: 2 Controller, Video-Scart-Kabel
  • Objektzustand B: befriedigender Gesamtzustand, Kabelschutz bei einem Controller los. keine OVP, keine Anleitung
  • Veröffentlichung: 1994, in Deutschland 1995
  • Neupreis: 399 USD

Technische Daten

  • Zwei 32-Bit-RISC-Prozessoren vom Typ SH-2 7604, 28,6 MHz
  • 2 MiB RAM
  • 1,54 MiB VRAM
  • Zusatz-RAM für Audio, Cache für Texturen
  • 16,7 Millionen Farben
  • Auflösungen: 352 x 240, 640 x 240, 704 x 480 Pixel
  • Yamaha YMF292, Saturn Custom Sound Processor (SCSP)
  • CD-ROM-Laufwerk mit doppelter Geschwindigkeit