Sony PlayStation (PS1)

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Kurzbeschreibung

Nachdem die Zusammenarbeit zwischen Sony und Nintendo zur Entwicklung einer CD-ROM-Erweiterung für das Super Nintendo gescheitert ist, beschließt Sony, eine eigene Videospielkonsole zu bauen. Die Bezeichnung PlayStation wird dabei beibehalten, die Architektur aber geht über die Spezifikationen eines SNES weit hinaus.

Der Erfolg von 3D-Spielhallenspielen, die Sega in dieser Zeit veröffentlicht, überzeugt Sony, auf 3D-Grafik zu setzen. Dies führt zu einem anderen Spielgefühl und setzt die PlayStation deutlich von vorangegangenen Maschinen ab.

Obwohl Sony neu im Konsolengeschäft ist, und obwohl sich die PlayStation spielerisch von anderen Konsolen unterscheidet, ist der Erfolg durchschlagend und macht den neuen Mitbewerber bis heute zu einer Branchengröße.

Nicht zuletzt, weil Sony die Softwareentwicklung von Drittanbietern massiv unterstützt, erscheinen etwa 2500 Spiele, mehr als für Mega Drive und SNES zusammen.

Ausführliche Beschreibung

Die PlayStation von Sony Computer Entertainment (Tochtergesellschaft von Sony) zählt zu den meistverkauftesten Spielkonsolen der Welt. Die PlayStation der ersten Generation (auch PS1 oder PSX genannt) markierte den Anfang von Sonys Erfolgsgeschichte als Konsolenhersteller.

Inmitten des Konkurrenzkampfs der fünften Konsolengeneration, der Mitte der 1990er-Jahre begann, geht die PlayStation rückblickend eindeutig als Sieger hervor. Die PlayStation verkauft sich mehr als 102 Millionen mal, was die Mitbewerber aus dem Hause Sega (der Saturn) und Nintendo (das Nintendo 64) nicht ansatzweise erreichen können. Eine große Software-Bibliothek, cleveres Marketing und ein vergleichsweise einfacher Umbau der PlayStation sind weitere Aspekte, die zum Erfolg der Konsole beitragen.

Eine später eingeführte Update-Version namens PSone verhilft der Konsole zum Ende ihres Lebenszyklus' zu einem zusätzlichen Popularitätsschub.

Der immense Erfolg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einerseits liegt es sicherlich an dem vergleichsweise günstigen Startpreis der Konsole: In den USA kostet sie mit knapp 300 USD etwa 100 USD weniger als der Saturn. Allein in Japan verkauft Sony in den ersten sechs Monaten nach dem Verkaufsstart zwei Millionen Geräte. Sony hat mit der PlayStation ein Produkt veröffentlicht, das direkt zum Start seiner Marktzugehörigkeit von seiner starken Technik, einer vergleichsweise einfachen Programmierung und einer dadurch sehr weitläufigen Unterstützung seitens der Entwickler profitiert. Squaresoft, das jahrelang Nintendo mit seinen Final Fantasy-Episoden unterstützte, veröffentlicht beispielsweise Final Fantasy VII exklusiv für die PlayStation. Das Spiel war ursprünglich für das SNES und anschließend das Nintendo 64 geplant. Ein Großteil der Entwickler sieht im CD-Rom-Format der PlayStation jedoch das tonangebende Medium der nächsten Jahre, sodass nicht wenige Studios ihren Fokus auf Sonys Konsole legen.

Schon zum Launch der PlayStation zeigt sich darüber hinaus, dass Sony seine Konsole bewusst als Lifestyle-Produkt zu vermarkten und eine bewusst ältere Klientel anzusprechen gedachte. Die PlayStation soll als ein „cooles“ und „härteres“ Äquivalent zum Saturn und zum Nintendo 64 wahrgenommen werden. Das futuristische Rennspiel Wipeout, das Beat'em-Up Battle Arena Toshinden und der First-Person-Shooter Kileak The Blood (alle Teil des Launch-Line-ups) zeigen ganz klar, welche Richtung Sonys neues System einschlagen soll. Man unterstreicht diesen Anspruch in den kommenden Jahren mit (Exklusiv)-Titeln bzw. -Serien wie Driver, Metal Gear Solid, Crash Bandicoot, Tomb Raider, Tekken und Gran Turismo. Insgesamt erscheinen für die PlayStation mehr als 7900 verschiedene Spiele. Dies entspricht einer sehr viel umfangreicheren Software-Bibliothek als jene, die ihren Konkurrenten vergönnt ist. Das Nintendo 64 blickt auf eine Gesamtzahl von etwa 400 Titeln zurück, der Saturn auf etwa 600.

Die PlayStation geniesst aber nicht nur aufgrund ihres Lifestyle-Status' und der qualitativ sowie quantitativ hochwertigen Software-Auswahl in der Gunst der Spieler ein hohes Ansehen. Das Original-Gamepad erfuhr 1997 eine Überarbeitung, indem Sony es mit gleich zwei Analogsticks ausstattet. Dadurch sind nun auch Ego-Shooter mit der PlayStation sehr gut spielbar. Außerdem lassen sich Spiele, die häufig mit Problemen in Bezug auf die Kameraperspektive zu leiden haben, komfortabler in bestimmten Spielsituationen nachjustieren. Dies gilt insbesondere für 3D-Jump'n'Runs und Action-Titel, die auf eine Third-Person-Ansicht bauen.

Außerdem widmet sich mit der Einführung der PlayStation, insbesondere dank des CD-Rom-Mediums, nun auch die Moddingszene explizit dem Bereich der Spielekonsolen. Es ist vergleichsweise unkompliziert, die PlayStation im Nachhinein mit einem (aus rechtlicher Sicht fragwürdigen) Modchip ausstatten zu lassen. Umständliche „Aufsteck-Konverter“, wie sie etwa noch das SNES verlangt, um Spiele aus Japan oder den USA abzuspielen, sind somit nicht mehr nötig. Speziell Spieler, die also schon vor einem Europa-Veröffentlichungstermin ihre Lieblingstitel rezipieren wollen, greifen zu Sonys Konsole. Umso skurriler wirkt da im Nachhinein die Tatsache, dass Sony ursprünglich gemeinsam mit Nintendo an einem Disk-Laufwerk für das SNES arbeitet. Da man die Kooperation jedoch vorzeitig vor einer Veröffentlichung eines solchen Laufwerks beendet, widmet sich Sony der eigenen Entwicklung einer Konsole, was final in eben jener PlayStation resultieren soll.

Neben dem Ur-Modell der PlayStation veröffentlicht Sony im Jahre 2000 eine überarbeitete Version namens PSone. Diese unterscheidet sich in mehreren Merkmalen von erstgenanntem Modell. Sie verfügt über keinen dezidierten „Reset“-Knopf und keine serielle Schnittstelle an der Rückseite, ist sehr viel kleiner und abgerundeter und besitzt ein grafisch überarbeitetes System-Menü. Außerdem ist es aufgrund der geringen Größe und einer gleichzeitigen Umstrukturierung des inneren Hardware-Aufbaus nun schwieriger, die PSone mit einem Modchip auszustatten. Sony stellt die PlayStation noch bis Ende des Jahres 2005 her, sodass sie über einige Jahre parallel zu ihrem Nachfolger, der PlayStation 2, vom Band läuft.

PlayStation PlayStation 2

Objektbeschreibung

  • Hersteller: Sony
  • Typ/Modell A: PlayStation, Modellnr. SCPH-7502 (PAL), mit Modchip
  • Typ/Modell B: PlayStation, Modellnr. SCPH-1002 (PAL), schwarze Klappe, blaue Knöpfe
  • Typ/Modell C: PlayStation, Modellnr. SCPH-1002 (PAL), 2 schwarze, ein blauer Knopf
  • Typ/Modell D: PlayStation, Modellnr. SCPH-1002 (PAL)
  • Typ/Modell E: PlayStation, Modellnr. SCPH-1002 (PAL), blaue Klappe, 2 schwarze Knöpfe, blauer Knopf
  • Seriennummer A: C984270
  • Seriennummer B: C5389615
  • Seriennummer C: C6894304
  • Seriennummer D: C6356239
  • Seriennummer E: C7080095
  • Zubehör: DualShock Controller, Netzwerkkabel, Videostecker, 2 x 4 MiB Memory Card
  • Objektzustand : Gut
  • Objektzustand B/C/D/E: Befriedigend
  • Veröffentlichung: 1994, eigenes Modell von 1997
  • Neupreis: 35.820¥ (ca. 573 DM)

Technische Daten

  • 32-Bit MIPS-Prozessor R3051 (gehört zur R3000A-Familie), 33,87 MHz
  • 2 MiB RAM plus 1 MiB VRAM plus 512 KiB Sound RAM
  • 512 KiB ROM
  • 512 × 384 Pixel (PAL) bei 16,7 Mio. Farben
  • 3D Geometrie-Engine
  • Data Engine (MDEC) für Datenkompression
  • 24 Kanal-Sound
  • CD-Rom-Laufwerk