Cracks, Raubkopien und Produktpiraterie

Raubkopien selbst wurden Mitte der 80er Jahre zu einem kulturellen Faktor. Crackergruppen aus ganz Europa wetteiferten darum, wer die neusten Spiele als erstes verbreitete. Quasi als Unterschrift unter einen Crack und um den eigenen Namen bekannt zu machen, wurden die Spiele mit Cracker-Intros versehen (der Portemonnaie-Begriff „Cracktro“ ist erst ein Produkt unserer Tage), die meist aus einer Grafik und/oder einem Text-Crawl und geloopter Musik bestanden und oft auch die Möglichkeit boten, die Zahl der Leben beliebig zu erhöhen oder den Startlevel zu bestimmen.

Raubkopien wurden gegen kleine Beträge illegal verkauft, weite Teile der Szene handelten aber nicht aus finanziellen Erwägungen heraus, sondern betrachtete das Kopieren als einen sportlichen Wettstreit. Spiele wurden von den Cracker-Crews entweder per Post verbreitet oder über Mailboxen, teils auch über Copy-Partys, illegalen Treffen, bei denen die Stars dieser Szene neuste Software tauschten.